
SAMSTAG 4.6.
14:00 Türöffnung


Mullbau Presents:
TATA THEATER 15:00
TaTa Theater - Grossmutters Ohren (und was der Wolf sonst noch alles frisst)
Es war einmal ein Märchen. Zum Beispiel Rotkäppchen. Doch plötzlich erscheint ein schielender Prinz oder dem Wolf schmeckt die Grossmutter nicht oder einer der sieben Zwerge organisiert nebenan ein Pingpongturnier mit Volleybällen.
Ab diesem Zeitpunkt beginnen wir das Märchen neu zu schreiben.
Was kann alles passieren, wenn man die vorgeschriebene Geschichte verlässt?
Mit Musik, Theater und viel Improvisation im Gepäck begeben wir uns in ein Märchenland, in dem vieles ein bisschen anders ist...
Zum Beispiel die Rolle des Publikums! Alle Zuschauer erhalten nämlich in entscheidenden Momenten ein Mitspracherecht. Welches schaurige Ungetüm wird den Weg des Ritters kreuzen? Soll die Prinzessin nun ihr magisches Trampolin benutzen um aus der misslichen Lage freizukommen? Jede Aufführung ist eine neue Reise durchs Märchenland, für grosse und kleine Kinder!
Michel Blaser: Moderation, Gitarre, Schauspiel
Christoph Blum: Panflöte, Gesang, Schauspiel
Evamaria Felder: Flöte, Örgeli, Gesang, Schauspiel
Hannes Junker: Schlagzeug, Gesang, Schauspiel
Laurin Moor: Kontrabass, Gesang, Schauspiel
ITAKIRY 16:30
Die Musik des jungen Schweizer Jazz-Quartetts ITAKIRY erzählt eine mystisch-menschliche Geschichte: Aus schummriger Tiefe bahnt sich eine Essenz ihren Weg an die Oberfläche, wo sie klar und kraftvoll in Erscheinung tritt. Itakiry bedeutet der Erzählung nach «Wasser, dasaus dem Felsen fliesst» und ist zugleich der dritte Vorname der deutsch-schweizerischen Sängerin Chiara Nolwenn Itakiry Schönfeld.
Mit heller, seidener Stimme und lyrischen
Gesangslinien führt siedurch ihre Songs, die von
inneren Themen und Eindrücken aus der Natur
inspiriert sind. Obschon gewisse Pop-Einflüsse
nicht zuleugnen sind, erklingen sie durch die
Einbettung im klassischenJazztrio (Klavier,
Kontrabass und Schlagzeug) in unverkennbarer
JazzÄsthetik.Xavier Almeida (p), Francesco Losavio
(b) und Maris Egli (dr)beleben die Stücke, in dem
sie unausgesprochenes auf subtile Artund Weise
ergänzen oder Kontraste schaffen. Im Spannungs-
feldzwischen Dringlichkeit und Fragilität entstehen
intime Klangsphären,in denen Improvisation mit
Komposition verschmilzt. ITAKIRY wollenein
musikalisches Momentum kreieren, in dem es erlaubt
ist loszulassen und nachzuspüren.

JUGENDJAZZORCHESTeR.CH 18:15
Während den zwei Pandemiejahren hat das JJO die Zeit
zwischen den Wellen genutzt. Im September 2020
(Jazzcampus) und im August 2021 (Gabriel Recording)
wurde ein rund 65-minütiges Album eingespielt, das
mehr ist als die blosse Aufzeichnung eines
Jugendjazzorchesters. Es ist das künstlerische Werk
eines jungen Kollektivs, dem frau*mann die
Dringlichkeit von der ersten Sekunde an anhört.
Die Generation des JUGENDJAZZORCHESTER.CH erhält
momentan – zB durch ‘Fridays for Future’ - gerade
weltweit eine entscheidende Stimme, die den
gesellschaftlichen Wandel einfordert. Nach intensiven
Gesprächen mit den Bandmitgliedern über die aktuellen
Fragen unserer Zeit, über Kunst und ihre Rolle in der Gesellschaft schälte sich insbesondere der Wunsch zur Beschäftigung mit den Themen Geld, Klimawandel und Konzernen heraus. So schrieb der künstlerische Leiter Benjamin Weidekamp mit seinem langjährigen musikalischen Partner Michael Haves (Olaf Ton, Stereo Lisa, Filter Bubble, Brigade Futur 3) ein Programm, dass sich dieser Themen bedient.
So reiht sich das JJO auch in einen historischen Strang ein: Der Jazz hat und hatte seit Jahrzehnten ein offenes Ohr für politische Statements, war immer Kind seiner Zeit und kommentierte gesellschaftliche Ereignisse – auch in der Grossformation. Denken wir an Max Roachs/Abbey Lincolns "We Insist! Freedom Now Suite”, an Charlie Hadens Liberation Orchestra oder – um ein europäisches Beispiel zu nennen - das «sogenannte linksradikale Blasorchester» von Heiner Goebbels und Alfred Harth.

Albin Brun Quartett 19:30
Albin Brun: Schwyzerörgeli, Saxofon
Patricia Draeger: Akkordeon
Claudio Strebel: Kontrabass
Markus Lauterburg: Schlagzeug, Perkussion
Das Albin Brun Quartett besteht aus 4
Musiker:innen, die in verschiedenen
Konstellationen immer wieder zusammen-
arbeiten. Oft spielen sie Kompositionen von
Albin Brun an der Nahtstelle von Jazz, Volksmusik und Improvisation. Das Quartett ist auf zahlreichen Konzertbühnen unterwegs und hat auch Musik für Theater, Filme und Hörspiele kreiert sowie mit verschiedenen Chören zusammengearbeitet. (u.a. G.F. Händel-Chor Luzern, Singfrauen Winterthur, Rondo Vocale, Vocabular in Schola). Neben der Auseinandersetzung mit der eigenen Tradition suchen sie immer wieder auch den Austausch mit anderen Kulturen. So zum Beispiel im Projekt Kazalpin, der Zusammenarbeit mit drei Sängerinnen aus Belarus. Verschiedene Tourneen führten die Gruppe in leicht wechselnder Besetzung u.a. bis nach Kirgistan, Südkorea, Katar, Namibia, Russland, Ägypten, Kroatien, Georgien oder Belarus.

Hans Feigenwinter Solo 21:00
Narration + Miniatur
Lange Zeit bestimmte die Totalimprovisation meine
Solokonzerte; alles war offen, vom Klavier aus konnte
ich aus dem Moment heraus in alle Richtungen gehen.
Irgendwann ist mir aufgefallen, dass ich bei mir zu
Hause viel Zeit damit verbringe, schon bestehende
Stücke am Klavier alleine zu spielen, und viel Sorgfalt
darauf verwende, dabei meine Version zu finden.
Und es ist mir aufgefallen, dass diese konstante
und grosse Arbeit, die ich im Stillen schon über
Jahre verfolge, noch kaum in Konzerte eingeflossen ist.
Dass soll nun aber geschehen. Von einem Stück
nur das Thema zu spielen, ohne im eigentlichen
Sinn darüber zu improvisieren, ist eine ganz spezielle
Herausforderung. Das Repertoire ist dabei durch meinen
ganz persönlichen Kanon bestimmt. Platz hat darin alles,
was mir etwas bedeutet und was sich darüber hinaus für eine Klaviertextur eignet. Kompositionen, die ich vor langer Zeit mit Band aufgenommen habe, bekommen dadurch eine ähnliche Bedeutung wie ein Standard; beide sind mir seit langer Zeit vertraut, und dennoch muss ich mich Ihnen noch einmal auf eine völlig neue Weise nähern. Themen werden durch diese Konzentration zu Miniaturen, die in ihrer Abfolge einen grösseren Reigen bilden. Er steht als solcher im grossen Gegensatz zur von einem weiter gefassten Narrativ bestimmten Totalimprovisation.
Die zwei Herangehensweisen, die in gewisser Weise unterschiedlicher nicht sein können, sollen einander durch ihren grossen Kontrast gegenseitig inspirieren.
Der erste Teil des Konzerts ist bestimmt vom Narrativ der Totalimprovisation, den zweiten bildet der Reigen aus Miniaturen.
Hans Feigenwinter
